Spezielle Schulform als Teil der Inklusion

Rita K., Carl J., Martin W., Rainer Müller (Schulleiter MLS), Daniel May (Kultuspolitischer Sprecher der Grünen), Dr. Christiane Schmahl (Erste Kreisbeigeordnete), Berthold Martin (Vorstand vjj), Dirk Wolkewitz (Konrektor MLS), Uta K. (Elternbeiratsvorsitzende der MLS)

Zu Gast in der Martin-Luther-Schule (MLS) Daniel May (bildungspolitischer Sprecher der Grünen im hessischen Landtag) und Dr. Christiane Schmahl (Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Gießen). Auf der Agenda des Elternbeirats steht die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahr ganz oben.

„Ein Anliegen der Eltern sei“, so Uta Kuttner (Vorsitzende des Elternbeirats) „in der Politik dafür zu werben, die hohe Bedeutung der Schule (für Kranke) in der Bildungslandschaft anzuerkennen und ihre Bedingungen zu verbessern.“ Mit diesem Engagement wolle man „der Schule etwas zurück geben“ was man für seine Kinder bekommen habe“, erläutert Kuttner.

Mit Daniel May und Dr. Christiane Schmahl fand nun die zweite Gesprächsrunde statt, an der auch Schulleitung und Trägervorstand teilgenommen haben.

Um die besondere Situation von Schülerinnen und Schülern mit psychischen Erkrankung zu erläutern, berichteten die 4 Elternvertreterinnen und Elternvertreter von den Leidenswegen ihrer Kinder für deren Gesundung und Stabilisierung, einem rechtzeitig gefundenem schulischen Umfeld eine hohe Priorität zukomme. Ihr Handicap sei nicht vergleichbar mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen, weil die Chance zur psychischen Gesundung in einem zeitweilig geschützten Umfeld ungleich höher sei. Eine Verzögerung von angemessener Hilfe bedeute immer auch eine Verschlimmerung.

Dirk Wolkewitz (Konrektor der MLS) leitet das Überregionale Beratungs- und Förderzentrum, das der Schule angegliedert ist. Man versuche dort zunächst, die anfragenden Lehrkräfte aus anderen Schulen im Umgang mit ihren psychisch kranken Schülerinnen und Schülern beratend zu unterstützen um diese Kinder und Jugendlichen an ihrer Stammschule zu halten. Dennoch gäbe es immer auch Grenzen für die Haltekraft der Schulen, sodass dann nur eine spezielle Schulform wie die der MLS angezeigt erscheine. Derzeit stünden an den insgesamt 4 Standorten der MLS (Buseck, Butzbach, Laubach und Fulda) 80 Schüler auf der Warteliste für einen Schulplatz.

Er "habe viel mitgenommen", so May, auch sehe er "in der Stärkung dieser Schule keinen Widerspruch zur Inklusion. Die Versorgung im Bereich dieser Schulform muss eine größere Bedeutung in der Schulentwicklungsplanung haben." Schmahl dankte den Eltern für ihren Einsatz und will sich weiter für ihre Anliegen einsetzen.