Brennball-Turnier

Zu einem Novum kam es am 7.12.2019 in der Willi-Czech-Halle in Beuern: Erstmals organisierte die Martin-Luther-Schule ein Sportfest, bei dem die Schüler gegeneinander im Brennball antraten. Mit dabei waren auch Mitschüler der Außenstellen Ballhaus-Schule (Butzbach) und Georgenhammer (Laubach-Lauter), wodurch das Turnier auf knapp 120 Teilnehmer kam und ebenso viele Zuschauer in die Halle lockte. In zwölf verschiedene Teams aufgeteilt lief der Wettkampf mit Vorrunde und K.-o.-Phase den gesamten Vormittag und bescherte den Schülern einen großartigen Sporttag.

Doch neben dem Spaßfaktor spornte auch ein anderer Anreiz die Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 20 Jahren an: Zur Eröffnung des Turniers hatte die Martin-Luther-Schule Johannes Lischka gewonnen, den Jugendkoordinator der Gießen 46ers. Der ehemalige Basketball-Nationalspieler versprach dem Gewinnerteam Freikarten für ein Rundenspiel der 46ers.

Die Vorbereitung auf das Event hatte drei Wochen in Anspruch genommen. Den größten Teil des organisatorischen Aufwands stemmte Daniel Bley (Sportfachleiter). Die Schüler wurden schon im Sportunterricht auf Brennball vorbereitet, die Anreise erfolgte in insgesamt vier großen Reisebussen und die 20 Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Bley führte auch als Moderator durch das Turnier. In einem spannenden Match konnte sich das Team von Frau Ifland am Ende gegen das Team von Frau Ayana durchsetzen - und darf somit demnächst bei einem Spiel der Gießen 46ers in der Basketball-Bundesliga zuschauen.

Fotos: Daniel Bley

Spezielle Schulform als Teil der Inklusion

Rita K., Carl J., Martin W., Rainer Müller (Schulleiter MLS), Daniel May (Kultuspolitischer Sprecher der Grünen), Dr. Christiane Schmahl (Erste Kreisbeigeordnete), Berthold Martin (Vorstand vjj), Dirk Wolkewitz (Konrektor MLS), Uta K. (Elternbeiratsvorsitzende der MLS)

Zu Gast in der Martin-Luther-Schule (MLS) Daniel May (bildungspolitischer Sprecher der Grünen im hessischen Landtag) und Dr. Christiane Schmahl (Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Gießen). Auf der Agenda des Elternbeirats steht die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahr ganz oben.

„Ein Anliegen der Eltern sei“, so Uta Kuttner (Vorsitzende des Elternbeirats) „in der Politik dafür zu werben, die hohe Bedeutung der Schule (für Kranke) in der Bildungslandschaft anzuerkennen und ihre Bedingungen zu verbessern.“ Mit diesem Engagement wolle man „der Schule etwas zurück geben“ was man für seine Kinder bekommen habe“, erläutert Kuttner.

Mit Daniel May und Dr. Christiane Schmahl fand nun die zweite Gesprächsrunde statt, an der auch Schulleitung und Trägervorstand teilgenommen haben.

Um die besondere Situation von Schülerinnen und Schülern mit psychischen Erkrankung zu erläutern, berichteten die 4 Elternvertreterinnen und Elternvertreter von den Leidenswegen ihrer Kinder für deren Gesundung und Stabilisierung, einem rechtzeitig gefundenem schulischen Umfeld eine hohe Priorität zukomme. Ihr Handicap sei nicht vergleichbar mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen, weil die Chance zur psychischen Gesundung in einem zeitweilig geschützten Umfeld ungleich höher sei. Eine Verzögerung von angemessener Hilfe bedeute immer auch eine Verschlimmerung.

Dirk Wolkewitz (Konrektor der MLS) leitet das Überregionale Beratungs- und Förderzentrum, das der Schule angegliedert ist. Man versuche dort zunächst, die anfragenden Lehrkräfte aus anderen Schulen im Umgang mit ihren psychisch kranken Schülerinnen und Schülern beratend zu unterstützen um diese Kinder und Jugendlichen an ihrer Stammschule zu halten. Dennoch gäbe es immer auch Grenzen für die Haltekraft der Schulen, sodass dann nur eine spezielle Schulform wie die der MLS angezeigt erscheine. Derzeit stünden an den insgesamt 4 Standorten der MLS (Buseck, Butzbach, Laubach und Fulda) 80 Schüler auf der Warteliste für einen Schulplatz.

Er "habe viel mitgenommen", so May, auch sehe er "in der Stärkung dieser Schule keinen Widerspruch zur Inklusion. Die Versorgung im Bereich dieser Schulform muss eine größere Bedeutung in der Schulentwicklungsplanung haben." Schmahl dankte den Eltern für ihren Einsatz und will sich weiter für ihre Anliegen einsetzen.

 

70 Jahre Deutschland

Gemeinsam realisierten die 3 neunten Klassen (R9) im Rahmen ihres Politik- und Geschichtsunterrichts ein eindrucksvolles Projekt. Mit ihren Lehrern Patrik Holuba, Michael Muscheid und der Sozialpädagogin Nadine Ifland gestalteten sie eine multimediale Ausstellung zu geschichtlichen und kulturellen Aspekten unseres Landes in jüngerer Vergangenheit. Im Lehrplan stand Ende des 2. Weltkriegs, Demokratie und Doppelte Staatsgründung ... Dem trockenen Stoff haben sie in kleinen Teams Leben eingehaucht und in Postern, Filmschleifen und diversen Exponaten Ausdruck verliehen. Am 16. Dezember erstellten sie eine 'Mauer' im Foyer der Schule und zeigten sich mit ihren Ergebnissen der Schulöffentlichkeit. Im Rahmen des Projekts war man zuvor gemeinsam nach Bonn ins "Haus der Geschichte" gefahren und jede Schülerin und jeder Schüler hatte sich für ein Themengebiet entschieden. In kleinen Teams wurden die Beiträge umgesetzt, sogar ein Orgateam sorgte für einen geregelten Rundgang und einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung die von vielen Mitschülerinnen und Mitschülern, Lehrerinnen und Lehrern besucht und bestaunt wurde.

"Neben dem Unterrichtsstoff war uns auch der Aspekt der Projektarbeit ganz wichtig", erläutert Patrick Holuba. "Das Jahrgangsteam wurde gestärkt, neue Kontakte untereinander initiiert und intensiviert. Dass unser Projekt in manchen Familien zum Gesprächsstoff wurde und Opa in seinen Unterlagen nach weiteren Beiträgen forschte, darf sicher als ganz besonderer Erfolg gelten". So wird Geschichte und Politik lebendig.

Die Fotos können als Impressionen leider nur einen Ausschnitt wiedergeben.

Montags im Advent

Die Kraft vieler Kerzen

"Wir brauchen mehr Licht", so stimmte Astrid Prinz (Schulpfarrerin) die Schülerinnen und Schüler ein, die zur 3. Adventsfeier ins Forum der Schule gekommen waren. Gemeinsam wurden 3 Kerzen des Adventkranzes angezündet und alle Anwesenden durften sich ein Teelicht (LED) aus dem mitgebrachten Korb nehmen. Stimmgewaltig war der gemeinsam gesungene Chor sicher nicht, aber Astrid Prinz gelang es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der eher leise etwas von Gemeinschaft und der Kraft vieler Kerzen spürbar wurde. Sie nahm Bezug auf die unmittelbar vorausgegangene Veranstaltung 70 Jahre Deutschland, erzählte von den montäglichen Friedensgebeten in Leipzig und der Kraft die von ihnen für den Mauerfall ausgegangen war.

Der Chor sang unter Begleitung von Claudia Jirka am Klavier außergewönliche Weihnachtslieder. Dank des Zusammenwirkens aller Beteiligter wurde es am Montag der letzten Schulwoche in diesem Jahr ein wenig feierlich und Weihnachten rückte näher.

 

Elternbeirat im Gespräch mit Landespolitiker

v.l. Dirk Wolkewitz (Konrektor MLS), Carl J. (Elternbeirat), Berthold Martin (Vorstandsvorsitzender vjj), Rita K. (Elternbeirätin), Martin W. (Elternbeirat), Brian Röcken (persönlicher Referent von M. Promny), Moritz Promny (kultuspolitischer Sprecher der FDP/Hessen), im Vordergrund r. Patrick Holuba (stellvertr. Schulleiter MLS) und l. Rainer Müller (Schulleiter MLS)

Elternbeirat engagiert sich für öffentliche Wahrnehmung der Schule

Auf Einladung des Elternbeirates der MLS informierte sich Moritz Promny, bildungspolitischer Sprecher der Hessischen FDP, im Beisein von Schulleitung und Vorstandsvorsitzendem des Trägervereins, über unsere Schule.

Die drei Elternvertreter berichteten, dass sie erst nach einem „langen Leidensweg“ die MLS als die richtige Schule für ihre Kinder gefunden hätten. Die Begriffe „Glück und Zufall“ fielen dabei häufig. „Trotz Unterstützung durch eine Integrationsfachkraft waren ihre Kinder zuvor an den Regelschulen gescheitert“, so die Eltern. Nun erlebten sie, wie sie sich im Umfeld der MLS erholten und viel besser entwickelten. Kleine Klassen, fachspezifisch ausgebildete Lehrkräfte und Sozialpädagogen schafften ein Klima, in dem die psychisch kranken Kinder zurück zu ihrer Motivation und Leistungsfähigkeit hätten finden können. Dabei, so habe Elternbeirat Martin W. nach vielen Gesprächen betroffen festgestellt, ähnelten sich die Schulbiografien der doch recht unterschiedlich diagnostizierten Kinder sehr. Ihn habe es sehr berührt zu sehen, wie sein Sohn in einem Theaterprojekt der MLS aufblühe. Sein jüngster Sohn, so berichtet Carl J., habe sich in der ersten Hälfte der Grundschulzeit relativ gut mit Hilfe einer erfahrenen Integrationskraft halten können. „Dann sei das Kind aber untragbar geworden“, erzählt der Vater. Die zu vielen Außenreize in der großen Klasse habe auch die besondere Unterstützung der Integrationsfachkraft nicht abfangen können. So begann auch bei Carl J. die langwierige und verzweifelte Suche nach der richtigen Schule. „Zuletzt haben wir sogar einen Umzug in Kauf genommen, um dem Jüngsten den Besuch der MLS zu ermöglichen.“

Patrick Holuba, stellvertretender Schulleiter, erläutert das Konzept der Schule: „Zeit und Raum geben, um Schülerinnen und Schüler stark zu machen“. Und Elternbeirätin Rita K., selbst Lehrerin an einem Gymnasium, ergänzt: „Das können Regelschulen auch mit Unterstützung durch Integrationskräfte kaum leisten.“ Die Rahmenbedingungen stimmten einfach nicht und es fehle dort an Zeit, sich um die besonderen Bedürfnisse psychisch kranker Schüler zu kümmern.

„Wir sehen unsere Schule daher auch nicht als Konkurrenz zur Inklusion, sondern vielmehr als Teil davon“, betont Schulleiter Rainer Müller.

„Die Schilderungen der Eltern machen mich betroffen“, sagte Moritz Promny am Ende der Gesprächsrunde. Dem Landespolitiker sei es "ein besonderes Anliegen, dass der Elternwille ernst und wichtig genommen werde. Vom Glück oder Zufall darf es nicht abhängen, dass eine Schule wie die MLS von betroffenen Eltern und Kindern gefunden wird.“

Die Zeit vergeht wie im Flug

Entlassfeier an der Martin-Luther-Schule 2019

„Wahnsinnig schnell vorbeigegangen sind die vergangenen Wochen“. Schulleiter Rainer Müller begrüßte die jungen Männer und Frauen, die vor ihm saßen und auf die feierliche Übergabe ihrer Abschlusszeugnisse entgegenfieberten. „Ich habe das Gefühl, dass ich gerade eben erst die Prüfungsaufgaben aus dem Tresor geholt habe.“ 85 Absolventinnen und Absolventen haben erfolgreich die Martin-Luther-Schule abgeschlossen, 31 den Hauptschulabschluss erreicht, 14 den berufsorientierten Abschluss und 40 den Realschulabschluss. „Wir alle bedanken uns bei euch für eine schöne Zeit“, so Müller. Die Schulsprecher Maureen Schneider und Tristan Kieslich gaben ihrerseits den Dank an die Lehrerschaft zurück.“ Für die vielen schönen Jahre an der MLS.“ Elternbeiräte Uta Kuttner und Martin Weiß, gingen auf das Leitbild der Schule ein „Die Schule nimmt die Einzigartigkeit jedes Schülers und jeder Schülerin ernst.“ Der gute Geist, der an der Schule herrsche, komme von allen, die hier lernen und lehren.“ Der stellvertretende Schulleiter Manfred Noske, hoffte, dass die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler immer auf offene Ohren bei den Lehrern ihres Vertrauens gestoßen sein mögen. Noske fand es beispielhaft, dass die Schüler an dieser besonderen Schule, trotz teils schwerer Erkrankungen und Probleme, nie aufgegeben hätten. Für Noske ist es der letzte Jahrgang, den er entlässt. Er selbst geht nach 42 Jahren an der Martin-Luther-Schule in den Ruhestand.

Schulpfarrerin Astrid Prinz wünschte den Absolventinnen und Absolventen viel Kraft und Mut für die neue Lebensphase. „Ihr steht gerade an einem Übergang, der immer eine Mischung aus Angst und Traurigkeit, aber auch Freude und Lust auf das Neue beinhaltet.“ Als „Survivalkit“ gab sie den Jugendlichen ein Säckchen mit einem schwarzen und einem weißen Stein auf den Weg. „Der schwarze Stein steht für die schlechten Erfahrungen, die ihr gemacht habt, die Erlebnisse, die euch belasten“, sagte die Pfarrerin. Diesen Stein sollten die ehemaligen Schüler am besten noch heute von sich werfen, vergraben oder verstecken. Den weißen Stein sollten die Absolventen dagegen behalten. „Die vielen guten Erlebnisse, und alles, was euch stärkt, denkt in den weißen Stein hinein.“ Wenn das Neue kommt, das auch mal schwierig sein kann, dann nehmt den Stein in die Hand und denkt daran, wie ihr damals alles geschafft habt.“

RotRAPchen – ein Musical

Mit ihrem eigens geschriebenen Musical „RotRAPchen“ feierten die Schülerinnen und Schüler zum Ende des Schuljahres Premiere. Rund ein Jahr lang haben die Jugendlichen an ihrer Adaption des Grimm´schen Märchens Rotkäppchen gearbeitet. Während sie im ersten Halbjahr überwiegend an den Texten gefeilt hatten, lag der Schwerpunkt im zweiten Halbjahr auf den szenischen und musikalischen Proben.

RotRAPchen ist nicht, wie in der Originalversion, ein kleines Mädchen mit rotem Käppchen, sondern ein begabter junger Rapper mit roter Basecap, der sich mit einem „hammerkrassen Beatpaket“ und Wein „für schlechte Tage“ auf den Weg zu seiner hippen, freshen Grandma macht. Kaum hat seine Mum RotRAPchen in den Ghettowald verabschiedet, läuft er dem vermeintlich gefährlichem Snoopwolf über den Weg, der die Grandma entführt hat und nun in seiner Höhle gefangen hält. Weil er sich gerade in einer Schaffenskrise befindet, versucht er alle Newcomer, die ihm gefährlich werden könnten, durch seine Gang auszuschalten. Snoopwolf will die Großmutter erst wieder freilassen, wenn sich RotRAPchen erfolgreich mit allen Gangmitgliedern gebattelt hat. Mit Hilfe der Fee Silberhauch besiegt RotRAPchen alle aus der Snoopwolf-Gang. Schließlich sind es drei Musiktouristen, die im Ghettowald auftauchen, die den Rappern klarmachen, dass man musikalisch über den eigenen Tellerrand schauen sollte, um nicht langweilig zu werden. Großmutter kommt frei, als während des Showdowns zwischen RotRAPchen und Snoopwolf klar wird, dass beide hervorragende Rapper sind und in Krisen einfach Zuspruch und neue Impulse brauchen. Alles kulminiert in einem gemeinsam gesungenen Popsong.

Die schwungvolle und witzige Aufführung mit gekonnten musikalischen und schauspielerischen Einlagen ist eine Schülerarbeit, bei der fachübergreifende drei Wahlpflichtbereiche (WPU) zusammengearbeitet haben. Zum einen war dies die WPU Musical unter Leitung von Claudia Jirka, Tess Wiley und Melanie Weigand. Dazu kam noch das Know-How der WPU Graffiti unter Leitung von Scid da Beat und Harti, die für das Bühnenbild verantwortlich zeichnete sowie die WPU Band unter Leitung von Jörg Helfrich und Sophie Steuernagel.

Wahlpflichtunterricht: Lego

Film und Fotos: Kai Rudolph

Das erste Schulhalbjahr 2018/2019 in der Ballhausschule (Butzbach) geht gerade erlebnisreich mit dem WPU-Kurs Lego Mindstorms zuende. Sechs Schüler der Klassenstufen 6-8 haben sich an verschiedenen Modellen kreativ ausgetobt. Neben dem Zusammenstecken vieler Teile bedarf es der anschließenden Programmierung des LEGO® MINDSTORMS® EV3-Computerbausteins. Dieser ermöglicht es, eigene LEGO Roboter – Geschöpfe, Fahrzeuge, Maschinen und Erfindungen – zu erschaffen und zu steuern. Indem LEGO® Elemente mit einem programmierbaren Stein, Motoren und Sensoren kombiniert werden, können Kreationen laufen, sprechen, greifen und sonstige Aktionen ausführen. Jeder Roboter besitzt ganz eigene Funktionen und es gibt jeweils ein Programm, mit dem das Verhalten des Roboters gesteuert wird.
Hierzu einige Stimmen der kleinen Techniker:

„Es war interessant, zu erfahren, was man mit Lego noch so alles machen kann.“

„Das war mal ist etwas anderes, als nur mit Lego-Bausteinen zu bauen.“

„Es ist spannend, herauszufinden, dass es unzählige weitere Möglichkeiten gibt, mit Lego zu bauen.“

„Die Vielfalt der Modelle ist etwas Besonderes.“

Sie konnten ihre Raffinesse unter Beweis stellen und hoffen auf baldige Fortsetzung dieses Angebots.

Schulplanetarium in der Sporthalle der MLS

Am 30.1.2019 knipsten Matthias Rode und Tilo Hohenschläger vom Schulplanetarium in der Sporthalle der MLS die Sonne aus, davon abgesehen, dass diese draußen sowieso hinter Schneewolken verborgen war.

Die Schülerinnen und Schüler der MLS hatten an diesem Vormittag das besondere Vergnügen für 50 Minuten tiefe Blicke ins All zu riskieren. Ein gewisses Risiko mussten sie dabei allerdings eingehen, denn für einige gehörte schon etwas Mut dazu, sich auf engem Raum mit bis zu 50 anderen in der geschlossenen Kuppel des Zeltes bisweilen auch aufregenden optischen Animationen auszusetzen.

Seit 3 Jahren, jeweils im Winterhalbjahr, bietet Michael Jahn das Wahlpflichtfach „Astronomie“ an. „Der Vorteil des Winters liegt darin, dass die gestellten Aufgaben in der Dunkelheit des Abends auch erledigt werden können“, so Jahn. Seine Schüler waren natürlich bei den Fragen der beiden Physiker vom Schulplanetarium im Vorteil. Alle anderen lernten heute eine Menge dazu, zum Beispiel mit der Lokalisation des Polarsterns die Himmelsrichtungen zu bestimmen und wage Ausmaße unserer Galaxie zu der nächstliegenden oder den Abstand und das Größenverhältnis zwischen Erde und Sonne zu erfassen.
„Am interessantesten fand ich, zu erfahren, dass es auf dem Mars möglicherweise einmal Leben gegeben haben könnte“, erzählte Nico. Robin ergänzt: „Ich fand die Reise zur ISS besonders spannend und, dass die Erde von einem Magnetfeld geschützt wird.“

Mit vergangenen Kursen besuchte Michael Jahn die Sternwarte in Burgsolms oder das Planetarium in Kassel. Es freut ihn, dass diesmal das Schulplanetarium in die MLS kam und vielen Schülern damit die Möglichkeit bot, ein Interesse an der Astronomie zu entwickeln.

Weitere Infos auf schulplanetarium.de

Ein Garten für Tiere

Rekultivierungsprojekt für das Außengelände

Seit Sommer 2017 arbeiten Kollegen der Arbeitsgemeinschaft TIERaktiv und Schüler des Wahlpflichtkurses „Kreative Gartenwerkstatt“ an dem Projekt „Garten für Tiere“. Stück für Stück soll die monotone Rasenfläche vor dem neuen Schulgebäude rekultiviert werden.

Der naturnahe Garten ist ein wertvoller Lernort unserer Schule. Hier kann Natur mit allen Sinnen erfahren werden: Der Duft von gemähtem Gras, das Gesumme der Bienen, die Farben der Blumen, die Wärme von frischer Erde. Ein naturgemäß gestalteter Schulgarten ist ein Lern- und Erlebnisraum, der auffordert, auf Entdeckungsreise zu gehen. Er lädt ein zum Beobachten, Staunen, Erforschen, Gestalten, Arbeiten und Genießen. Die Arbeit im Schulgarten ermöglicht ganzheitliches Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“ und schafft einen Ausgleich zum kognitiven Lernen. Die anfallenden Aufgaben im Garten sind vielseitig und fördern neben gärtnerischen und handwerk­lichen Fähigkeiten auch soziale Kompetenzen wie Selbstständig­keit, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Das Arbeiten im Garten ist weitgehend frei von Konkurrenz und Vergleich. Jeder kann sich mit seinen Fähigkeiten einbringen und Erfolg haben, was das Selbstbewusstsein stärkt.

Der Schulgarten soll aber auch Lebensräume für Tiere schaffen, die in unseren „aufgeräumten“ Gärten und landwirtschaftlichen Monokulturen oftmals kaum noch Nistmöglichkeiten und Nahrung finden. Insekten sind hierbei der Schlüssel zur Artenvielfalt im Garten. Von ihnen ernähren sich Amphibien, Vögel und Kleinsäuger, von denen sich wiederum andere Tiere ernähren. Insekten benötigen heimische Wildpflanzen, auf die sie sich in tausenden von Generationen eingestellt haben. Fremdländische Pflanzen werden von ihnen aufgrund ihres Aussehens, Geruchs und Geschmacks weit weniger erkannt und genutzt. Während jede einheimische Pflanze durchschnittlich 10 Tierarten ernährt, ernähren fremdländische Pflanzen im Durchschnitt nur 4 Tierarten. Viele Zierpflanzen sind überdies steril gezüchtet und bieten keine Nahrung. Somit ist eine vielfältige Bepflanzung mit einheimischen Stauden, Sträuchern und Bäumen der Schlüssel zu hoher Biodiversität im Garten. Durch die Anlage von kleinräumigen, untereinander vernetzten Gartenbiotopen, Schutzzonen, Nisthilfen und Winterquartieren schaffen wir überdies wertvolle Lebensräume.

Wir haben in unserem Schulgarten bereits Nisthilfen für Solitärbienen, soge­nannte Wildbienen gebaut, die neben den Honigbienen die wichtigsten Bestäuber vieler Obstsorten sind. Darüber hinaus haben wir heimische Wildpflanzen und Frühblüher sowie drei Obstbäume gepflanzt. Seit Oktober 2018 sind 10 heimische Wildrosenstöcke dazugekommen, damit im Laufe der nächsten Jahre eine Rosenhecke entstehen kann, die Lebensraum für viele Kleintiere bieten wird. Eine Trockenmauer aus Natursteinen ist für 2019 geplant und soll Unterschlupf für wärmeliebende Eidechsen bieten, die wir schon beobachten konnten.

Indem die Schüler solche Ansiedlungsmöglichkeiten für Tiere schaffen, leisten sie vor allem einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und damit zum Um­welt­schutz.

Text und Fotos: Corinna Lenz und Tina Karger
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